Etwas zu mir…

Seit 2010 betreibe ich Selbstverteidigung. Nicht Kampfsport, das habe ich vorher gemacht, sondern Selbstverteidigung.

Der Unterschied zwischen Kampfsport und Selbstverteidigung ist schnell erklärt. 

Kampfsport unterliegt Regeln. Es gibt Bereiche des Körpers, die man nicht attackieren darf. In der Regel dient Kampfsport dazu, Wettkämpfe zu gewinnen, Punkte zu machen, den Gegner nicht ernst zu verletzen. Oft benötigt man langes Training, um sich mit diesen Techniken auch verteidigen zu können, da man erst Grundtechniken erlernt, auf denen weiterführende Techniken aufbauen.

Selbstverteidigung kennt keine Regeln. Ihr Sinn ist es, sich schnellstmöglich und möglichst unverletzt aus einem körperlichen Übergriff zu befreien, oder diesen – im Idealfall – zu vermeiden. Dabei sind Angriffe auf die Augen, den Nacken, die Genitalien nicht die Ausnahme, sondern bevorzugt, weil hier schon mit wenig Kraft ein gutes Ergebnis erzielt werden kann. Aus diesem Grund kann man – regelmässiges Training vorausgesetzt – relativ schnell eine Verteidigungsfähigkeit gegen grundlegende Angriffe entwickeln.

Zwangsläufig lernte ich dabei auch verschiedene Arten der Selbstverteidigung kennen. Es ist teilweise erschreckend, was als Selbstverteidigung verkauft wird. Ob es die Lehrer nicht besser wissen, oder billigend in Kauf nehmen, dass ihre Techniken unter realen Bedingungen nicht funktionieren können, kann und möchte ich nicht beurteilen. Aber die Verteidigung gegen einen – an sich schon brandgefährlichen und eigentlich unter allen Umständen zu vermeidenden – Messerangriff, bei dem der Arm lediglich geblockt wird, aber die Priorität nicht auf der Kontrolle der Waffe und des Waffenarms liegt… Wenn hier der Schüler merkt, dass sein Training nur unter abgesprochenen und idealen Trainingsbedingungen funktioniert, wird es zu spät sein.

Daher habe ich angefangen, das Training, die Lehrer und die Techniken zu hinterfragen. Wer seine Techniken als die absolute Selbstverteidigung ansieht, keine Kritik zulässt, sich nicht hinterfragt, wenn man ihn auf vermeintlich wirkungslose Techniken anspricht, den sollte man meiden. Im März 2024 machte ich meine „Krav Maga Basic Instructor“ Prüfung. Unterrichtete ich vorher schon, „wenn Not am Mann“ war, übernehme ich nun geplant teilweise das Training.

Ich bedanke mich im voraus für eure Aufmerksamkeit, bin gerne bereits, sachlich zu diskutieren, wenn jemand anderer Meinung als ich ist.

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